Grundsätzlich erst mal nicht verkehrt, sich als (immer noch) junge Band an denen zu orientieren, die früher schon gut oder erfolgreich waren, aber – whoa! – doch nicht an allen auf einmal. Aus The Blackout aus Merthyr Tydfil in Wales kriegt man das zum dritten Album wohl nicht mehr raus, immerhin läuft ihre krude Mischung aus klassischem Geschrei, Poprefrains, Stampfbeats, Crossover-Gerappe, geshouteten Chören aus der Ecke und der gelegentlichen Zeile in originalem Hot-Water-Duktus jetzt seit Jahren unlogisch gut nach oben. Ob das auch anderswo so locker funktionieren würde – Sara Nuru zu Gast bei Arcade Fire, der Kopf von Danko Jones mit dem Schwanz von Lady Gaga, zehn Symphonieorchester in einem Graben und Jared Leto am Dirigentenpult – oder die Screamo-Szene einfach besonders offen für absolut alles ist? Hm. Hm-hm. Aber okay: Gewichtig genug produziert ist auch “Hope” wieder, zwischendurch selbstverständlich viel zu flutschig, aber dann auch wieder mit genug Bumm dahinter, um – Hilfe! – ein kleines bisschen Spaß zu machen. So ist das bei Partys, zu denen alle eingeladen sind: Am Ende sabbert doch jeder auf denselben Teppich, während der Typ, den eigentlich keiner kennt, die Minderjährigen abschleppt. Nur dass eine nervenzerreißende Limp-Bizkit-Gedächtnisnummer wie “Higher & Higher” am nächsten Tag nicht so schnell vergessen ist. Und sie machen ja eh noch ein viertes Album (dann vermutlich schon wieder auf einem anderen Label). Deshalb Bonus-Plus zum Schluss: The Blackout sehen von Album zu Album weniger schlimm aus.
weitere Platten
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