The Blondes
Summer Strut

Fleißig, fleißig: Genauso locker und unbekümmert wie “I Just Wanna Stay At Home” gleich den Reigen eröffnet, scheint den Blondes auch das Händchen beim Songwriting zu sitzen. Auch wenn das alles hier beileibe nicht neu ist: Mit “Summer Strut” knallen die Fünf aus L.A. ein Hitalbum hin, das in bester Tradition 70s-lastigen Ami-Rock’n’Roll der Marke Flaming Groovies, Cheap Trick (“Just One Of The Guys”) und den frühen Big Star (“Whatcha Gonna Do?”) zu adaptieren weiß. Ein Sixpack Bier, ein verschrammtes Surfbrett auf dem Dach, peinliche Fönfrisuren und ein Beutel Gras im Handschuhfach, Parties, wie wir sie nur aus dem Fernsehen kennen, und endlich mal ein Drummer, der von Keith Moon mehr als nur das Saufen gelernt hat. Gut nach vorn produziert, kommen hier zwölf Perlen (darunter auch der gute alte Wreckless Eric-Gassenhauer “(I’d Go) The Whole Wide World”, zwar werkgetreu, aber charmanter als von manch anderer Adresse intoniert), für die so mancher Powerpopper seinen Motorroller versetzen würde. Schnell noch kaufen, bevor die Winterjacken aus dem Schrank geholt werden. Oder jetzt schon für nächstes Jahr direkt zur Badehose legen.