Natürlich machen sie das alles nicht schlecht. Schön retromäßig nach vorn rockern, die Orgel schwummelt gemütlich drunter. Ein paar lässige Grooves, Gitarrensoli und oft gehörte RocknRoll-Riffs später ist das dann immer noch dasselbe, und wenn der letzte Ton verklungen ist, hat sich erst recht nichts geändert.
Live mag das soulige Retro-Geratter sicher noch vom Fleck weg überzeugen. Aber das hier sind eben weder die Beatles noch Marvin Gaye noch die Kinks. Es sind The Blue Van, und die spielen auf alles an, was der RocknRoll schon so hergegeben hat. Angenehm fällt der unangestrengte Sound auf, der das Ganze aber auch nicht zwingender macht. Gefällig ist dieser Prozess, den The Blue Van als Man Up bezeichnen. Das meint grob übersetzt: sich ein Paar Eier wachsen lassen. Das hat jetzt nicht ganz hingehauen. Trotzdem ist der Titeltrack ein netter Rocker für zwischendurch. Und da finden sich noch ein, zwei mehr von, There Goes My Love vielleicht.
13 Stücke mussten es unbedingt sein, und da bleiben überflüssige Balladen nicht aus (Lay Me Down And Die). Wer an zehnter Stelle den passablen Stampfer Im A Man noch wirklich mitbekommt, der steht auch zehn Folgen von Grzimeks Ein Platz für Tiere durch, ohne sich ein Mal die Sinnfrage zu stellen. Das einzige, was sich hier an Veränderung ausmachen lässt, ist eine stimmliche Annäherung von Steffen Westmark an Andrew Stockdale. Und da darf man sich fragen, ob das als ein Anpassen an das zu werten ist, was gerade und vor allem in den Staaten zieht. Ein vor allem beschauliches Album, was heißt: So lange es läuft, ist es vollauf okay. Danach war es nie da.