“The Art Of Rolling” ist eigentlich der Slogan einer Blättchenfirma. Könnte man zu dem Kurzschluss kommen, dass es sich bei The Blue Van um bekiffte Typen handelt. Nun, vielleicht sind sie das, so klingen tun sie jedenfalls nicht. Was der Vierer da aus der Ledersocke stampft, das hat den Retro-Ehrenorden verdient. Ein paar Mod-Mätzchen gemixt mit Garagen-Geschrubbe, Hammond-Harmonien en masse, einem Holterdipolter-Schlagzeug und einem Sänger, der vor Herzblut beinahe explodiert, einer, der sogar Gitarrensoli mitsingt. Überhaupt: Soli gibt es hier reichlich. Meist an der Orgel, was man nicht mögen muss, aber lieben darf. Insgesamt sind auf dem Debüt zwölf Hits vertreten und keiner der Songs ist schlecht, die meisten dafür richtig gut. Unglaublich authentisch ist der Sound des Blue Vans, trotzdem frisch, transparent, direkt, als säßest du direkt im Proberaum. Referenzen gibt es auch hier wieder genug, wobei aber nicht plakativ kopiert wird. Das pumpende Drumming hat Bonham-Charakter, die schönen Melodien sind purer 60s-Pop Marke Small Faces oder The Kinks und auch die bluesigen Seiten der Yardbirds kommen zum Zuge, man beachte nur das abschließende, achtminütige “New Slough”. Herrlich, wie viel Spaß diese Platte macht!