The Bomb
Indecision

Das tut gut. “Indecisions” ist wie ein willkommenes Wiedersehen mit alten Bekannten, die sich zwar verändert haben, aber im Herzen immer noch die selben sind. Kein Wunder, The Bomb haben Geschichte – nicht als Gesamtes, aber im Einzelnen. Wenn es Namen gibt, sollen sie fallen, das hilft ungemein, den Sound von The Bomb zu beschreiben. Sänger Jeff Pezzati ist kein Unbekannter in der Chicagoer Szene, immerhin war er in den 80ern Sänger bei Naked Raygun, die mehrere Alben an der Schnittstelle Hüsker Dü/Misfits hervorbrachten. Die Misfits’schen “Woah-oh-oh”s hat Pezzati herübergerettet, doch mittlerweile wird mit vollerer Stimme intoniert. Seine drei Mitstreiter rekrutieren sich aus Ex-Musikern von The Story So Far und The Methadones. Fehlt nur noch der passende Produzent, der die zwölf lakonisch-melancholischen Songs richtig in Szene setzt. Einfach mal in der Nachbarschaft beim vielbeschäftigten J. Robbins (Bayside, Against Me! etc.) angeklingelt und eine Zusage geholt. Das Ergebnis ist gelungen, hier stimmt das Gesamtbild. Man fühlt sich an all die Bands erinnert, deren Namen bisher gefallen sind, und trotzdem behalten The Bomb ihren eigenen Charakter. Dieser Sound ist unverwüstlich, ein Pflaster für geschundene Seelen. Die eröffnende Hymne “Up From The Floor” reißt da ebenso mit wie das unaufdringlich mit Ska-Elementen hantierende “Burn It All”. Diese Platte ist eine hervorragende Option für Menschen, die nach einer Alternative zu Alkaline Trio suchen. Bitte testen.