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    The Books
    The Way Out

    VÖ: 23.07.2010 | Label: Temporary Residence Limited/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    9 / 12
    The Books - The Way Out

    1. April 2068: The Books enthüllen – alles war gelogen. Sollte es jemals so weit kommen, ist wenigstens die Musik schön gewesen.

    Und bis es einer beweist, muss man Paul de Jong und Nick Zammuto ohnehin für unschuldig halten. Diese zwei Akademiker wollen ihre bizarren Sprachsamples, die einem immer direkt durch die Hirnlappen durchreden, Gott weiß wo gefunden habe. Auf Kassetten, im Fernsehen, in Vorlesungen. Sie haben jedenfalls nicht mit irgendeiner Stimmverfremdungs-Software und zwei Heliumflaschen vorm Computer gesessen, sagen sie, sie haben sich das alles nicht selbst ausgedacht, und das muss man erst mal verstanden haben, bevor The Books selbst dran sind. Das Faszinierende an dieser Band ist, dass sie sich von ihrem eigenen Sammlerglück abhängig macht, dass sie in jeder Gleichung eine Variable stehen hat, die sich nicht berechnen lässt. Vermutlich auch deshalb konnten The Books einfach fünf Jahre verschwinden, dann zurückkommen und feststellen, dass noch immer niemand klingt wie sie. Sie haben sich aber auch verändert, sind aufgekratzter als bisher, fahriger, nehmen mehr Fahrt auf und kehren deshalb nur noch triumphierender zu den Folk-Momenten in ihrer Musik zurück, die einen nass machen mit ihrer unverfälschten, ungefilterten Schönheit. Idkt ist so ein Stück, das auch Múm zusammen auf der Gänsewiese spielen könnten. Und Free Translator kommt aus der anderen Richtung, mantraartig und melancholisch, bis man sich Neil Young als kaputten Roboter vorstellen kann, der mit der Stimme des Erzählers aus Radioheads Fitter Happier zu den Menschen spricht. Was er nicht sagt, aber doch verrät, ist das Gemeine und Geniale an The Books: Theoretisch könnte jeder diese Musik machen. Viel Spaß also auf der Suche.