Die Terrorgruppe war schon seit ein paar Jahren am Ende. Ob’s am neuen Jahrtausend oder dem festgesteckten Rahmen lag, in dem sich die Kreuzberger Punks seit Mitte der 90er bewegten? Fest steht, dass mit The Bottrops ein Nachfolger entstanden ist (neben Gitarrist Johnny Bottrop und Bassist Slash Vicious spielte bis Herbst 2006 auch Schlagzeuger Steve Maschine mit), der die Vorgängerband in punkto Witz und Spielfreude um Längen schlägt. Mit “4 Akkorde” und “Unterhund” werden zu Beginn gleich die Manifeste vorgetragen, die mit Garagenappeal und simplem Punkrockcharme zeigen, dass man nicht unbedingt pubertäre Witzchen machen muss, um Spaß zu haben. Die Texte sind erfrischend einfach und wahr, Stücke wie “Reduziert”, “Eure Probleme”, “Hochhausgirl” und “Von A-Z” stellt man sich vor allem live als echte Mitsing-Kracher vor. In der zweiten Hälfte mag der Hitfaktor zwar etwas nachlassen, und The Bottrops verfallen öfters in alte Terrorgruppe-Manierismen. Alles in Allem aber darf das Debüt als gelungen bezeichnet werden, vor allem, wenn es als Einstand zum Singlepreis und mit schönem Posterbooklet inklusive Liner-Notes angeboten wird.
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