The Brian Jonestown Massacre
My Bloody Underground
Text: Jan Bauckhorn
Ab in die Zitatenhölle: Diesmal hat Exzentriker Newcombe noch mal zwei Reverbspiralen mehr an alles angeschlossen, den alten Dr. Rhythm aus der Schuhschachtel geholt, und auch gleich noch Mark Gardener (Ex-Ride) in seine ständig expandierende Sekte geholt. Der Albumtitel gibt als Referenz an My Bloody Valentine und Jesus & Mary Chains “My Little Underground” grob die Marschrichtung vor, die 60s-Psychedelia ist etwas in den Hintergrund getreten, stattdessen gibt es in einem wie immer etwas zu unaufgeregten und etwas zu vermufften Gesamtsound knapp 80 Minuten repetitiver und latent unfokussierter Songfragmente, deren permanente Sprödheit auch allzu deutlich das permanente Dilemma des Brian Jonestown Massacre offen legt und noch mal verdeutlicht, warum so ziemlich jedes ehemalige BJM-Mitglied mit seinen eigenen Projekten erfolgreicher ist (der Black Rebel Motorcycle Club und die Warlocks), während Newcombe als verbitterter Psychedeliker den verrückten Onkel geben muss (hierzu sei die Doku “DiG!” wärmstens empfohlen). Wobei unterm Strich diesmal ein zwar referenzfreudiges, an ein Mixtape aus obskuren Singles erinnerndes, aber doch irgendwie stimmiges Shoegazer-Album übrig bleibt.
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