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    The Brian Setzer Orchestra
    Vavoom!

    VÖ: 31.07.2000 | Label: Interscope/Motor/Universal

    „Oops, he did it again!“ möchte man ausrufen. Und um ehrlich zu sein; ich hatte es nicht anders erwartet. Dieser Mann ist einfach viel zu sehr Könner, als dass man sich um die Qualität seiner Platten irgendwelche Sorgen machen müsste.


    Natürlich perlte der Schweiß eisig von meinen Händen, als ich die CD in den Player beförderte. Wird er es schaffen, dem hohen Erwartungsdruck, der seit „Dirty Boogie“ auf ihm lastet, zu entsprechen? Was für eine blöde Frage, denke ich so, als „Pennsylvania 6-5000“ mit einem Sample losholzt. Setzer ist Profi, Crooner, der Leader einer Big Band, einer Rock’n’Roll Big Band. Und der hat andere Sorgen, als sich an irgendwelchen Erwartungen zu messen. Hier geht es um Arrangements, um die Fähigkeit, einem 16 Mann großen Haufen erstklassiger Musiker den Rock’n’Roll zu entlocken. Er kann es. Noch besser, noch fetter, noch knackiger als beim letzten Mal. Ohne Berührungsängste aber nicht respektlos nimmt er sich nicht irgendwelche semi-bekannten Standards zur Neubearbeitung vor, sondern wagt sich an die ganz großen Klassiker. „Mack The Knife“, „In The Mood“ und „Pennsylvania 6-5000“ sind das Standardprogramm, bei dem man sich schon verdammt lang machen muss, um sie noch irgendwie interessant zu machen. Setzer schafft es, verpasst den beiden letzteren einen neuen Text und rockt einfach drauf los. Der Rest der Platte ist ein Lehrstück in Sachen Stilintegration. In weitem Spagat spannt er den Bogen von klassischem DooWop („Gloria“) über 30’s Harlem-Style-Swing („Americano“) bis zu endlos arschtretendem Rockabilly in „Drive Like Lightning“, das auch noch mit einem Gitarrenlick verwöhnt, wie es Dick Dale nicht besser könnte. Jenseits von Gut und Böse macht Setzer mit „Vavoom“ endgültig klar, dass er nicht nur zu den besten Gitarristen der Welt gehört, sondern, dass er mittlerweile auch als Leader einen Könner-Status erreicht hat, der eigentlich jenseits der Maßstäbe liegt, mit denen wir hier normalerweise bewerten.

    weitere Platten

    Dig That Crazy Christmas

    VÖ: 21.10.2005

    The Dirty Boogie

    VÖ: 01.01.1998