The Casting Out
The Casting Out

Der Weg, den The Casting Out mit ihrer ersten EP 2007 eingeschlagen hatten, war interessant. Grays prägende Stimme, gedrosseltes Tempo und ein Piano als zusätzliche Klangfarbe machten The Casting Out zu einer eigenständigen und bemerkenswerten Nachfolgeband, von der man auch in Zukunft noch Überraschungen erwartete. Die traten mit Go Crazy! Throw Fireworks! auch ein, aber anders als gedacht. Nach dem Ausstieg von Tastenfrau Darby DiNatale und der Unmöglichkeit, eine entsprechende Nachfolgerin zu finden, entschied man sich für eine Entschlackung des Sounds: Zwölf knackig kurze und vor allem schnelle Punkrocksongs, deren auf den Punkt gebrachte Eingängigkeit so manchen Anhänger dazu veranlasste, von einem Popalbum zu sprechen. Oberflächlich betrachtet kommt der Nachfolger denen entgegen, die sich einen größeren Boysetsfire-Touch bei The Casting Out erhofft hatten. Die Songs lassen mehr Raum, sind nicht mehr so pures Punkrock-Konzentrat, und auch Grays Gesang steht dem seiner alten Alben noch näher. Dass der Sänger die Unbefangenheit und Spontaneität dieser Band in jeder Sekunde genießt, ist zwar allgegenwärtig. Dennoch sind es vor allem zwei Mankos, die The Casting Out letztendlich zur Enttäuschung machen: zum einen die wirklich unausgewogene Produktion, die „klingt wie durch ein Tampon aufgenommen“, wie es Kollege Klein passend sagte. Zum anderen die Songs selber, die – bis auf das erste Albumdrittel – eher solide und bieder wirken und die starken Refrains und Hooklines vermissen lassen, die Gray sonst so aus dem Ärmel schüttelt. Bis auf ihr charismatisches Aushängeschild fehlt es The Casting Out deshalb im Moment an Profil.