Keine Angst, Seattle hat zum Glück mehr zu bieten als die gymnasiale Form des Rock, genannt Grunge. Wut zum Beispiel.
Jung sind sie, gerade mit der Highschool fertig. Seit dem Kindesalter haben The Catheters immerhin ein Album und eine Handvoll Singles geschnitzt und auf eMpTy Records veröffentlicht, bevor sie zur ortsansässigen Lokalgröße Sub Pop wechselten und Static… in nur 36 Stunden nonstop einspielten. Aber das Grün hinter den Ohren macht empfänglich für vielerlei Dinge – beispielsweise, sich wie ein angry young man zu fühlen. Gleiche Ausgangslage schafft gleiche Äußerungsform, will heißen: Bei Stücken wie Nothing klingt Sänger Brian so neurotisch, verzweifelt, hilflos und anklagend wie ein Dennis Lyxzén, während Endless Avenues auch von Iggy Pop stammen könnte. Auf noisigem Punk im mittleren Tempo fußend, spießen die Gitarren während der elf Songs kleine, gemeine Widerhaken unter die Haut des ergriffenen Hörers. Und selbst wenn es hier eines der emotional dichtesten Alben des Frühjahrs zu bestaunen gibt – Emo ist das ganz sicher nicht.
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Howling...It Grows And Grows
VÖ: 07.06.2004