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    The Checks
    Hunting Whales

    VÖ: 23.11.2007 | Label: Full Time Hobby/Red Ink/Rough Trade
    Text:
    8 / 12

    Junge Neuseeländer, die alten Bluesrock’n’Roll entdecken: gut! Das Album “Walfang” nennen und eine Frau auf dem Cover abbilden: nicht gut!

    Diese Band ist dreckig. Nicht falsch verstehen, aber wäre das Album ein Sandwich, man würde es nicht essen. Es hätte bestimmt schon auf dem Boden gelegen und an allen Seiten fänden sich dreckige Belege für diese Vermutung. Als hätte man mit einem ansonsten ansehnlichen Snack nach einem BRMC-Konzert einmal quer über den Fußboden gewischt. Glücklicherweise sind The Checks aber eine Band und “Hunting Whales” daher ein sehr appetitliches Album. Schroff wie ein aufgeschürfter Ellenbogen, dabei auf eine anziehende Weise heruntergekommen wie die Gegend hinter dem “Betreten verboten!”-Schild. Papas 70er-Bluesrock ist im neuen Jahrtausend angekommen und hat mit Liedern wie “Take Me There” die Eintrittskarte für den nächsten Indie-Schuppen in der Tasche. In jeder Minute feuert uns ein neues Riff um die Ohren. Dazu wechselt Ed Knowles’ Gesang von Krächzen zu Nölen, quasi parallel zur krächzenden und nölenden Gitarre. Es verwundert ein wenig, dass ausgerechnet Mr. Nice Guy Michael Stipe die jungen Männer ins Vorprogramm seiner Band R.E.M. holte. Wie mag das ausgesehen haben? The Checks zerstören in ihrer fahrigen Coolness das eigene Equipment und rotzen zum Schluss noch mal genüsslich auf die Bühne, dann betreten Stipe und Co. das Schlachtfeld und räumen auf? Nein, hinter dieser rauen Schale verbergen sich Manieren. Spätestens beim Rausschmeißer, der einlullend schönen Ballade “Memory Walking”, können ihre Mütter beruhigt sein: Ihre Jungs nehmen keine Drogen, und der Damenwelt begegnen sie respektvoller, als es die etwas unglückliche Kombination aus Albumtitel/Albumcover vermuten lässt.