Tonights subject: Power Pop. Outlet: Solingen Rock City.
Es ist doch immer wieder schön, mal auf eine Band zu treffen, die nicht unter der im Musikbusiness häufigen Krankheit Schubladophobie leidet. Die Cheeks aus Solingen machen Power Pop. Basta. Und das heißt: Stil regiert mit, wie schon am Artwork der Platte erkennbar. Fehlt nur noch, dass sich die Band in diesen orangen Eier-Sesseln zum Aufklappen räkelt. Stattdessen baden sie in einem mit Sonnenenergie aufgetankten Pool aus Catchyness und lassen sich immer wieder wunderbar-cheesige Hooks über die Schultern rieseln. Der Pool steht im Übrigen irgendwo in Liverpool und die Sonne scheint von Kalifornien herüber. Das geht prinzipiell schon in Ordnung, wenn es da nicht vor zweieinhalb Jahren eine Platte namens Have Some Real Fun & SureNuff Action With The Cheeks gegeben hätte, die mich wirklich gerockt hat. Deshalb werde ich beim ersten Hören von Royal Pop… auch ganz schön bleich. Von der spritzig-punkigen Energie ist nichts mehr da. Die Betonung der Cheeks liegt jetzt auf Pop. Das muss man erst mal verdauen. Und das ist ganz schön schmerzhaft, vor allem, wenn sie wie in Inside Outside an verschweigungspflichtige Bands wie Jeremy Days erinnern. Nach einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Platte muss man dann zum Ende aber doch eingestehen, dass Royal Pop Elevation ziemlich perfekter Pop ist, der mehr als eine Chance verdient hat.
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