Die australischen Achtziger-Helden werden auch mit dieser – wie üblich guten – CD kaum junge Fans dazugewinnen.
Auf “After Everything Now This ist alles vorhanden, was der Fan an The Church schon immer geliebt hat: Die Psychedelia der späten Beatles im Gegenspiel zur nackten New Wave-Melancholie. Dazu Sänger/Bassist Steve Kilbeys resignierend nölende Stimme und die fast schon sakral anmutenden Melodiebögen aus der Gitarre von Marty Willson-Piper. Wunderschön und zeitlos gleiten Stücke wie “Numbers oder “The Awful Ache dahin, gefühlvoll und perfekt ausarrangiert von den vier Routiniers. Ein schönes, künstlerisch sehr rundes Album. Genau hier liegt allerdings das Problem, denn auf dem bereits dritten Album seit dem 1998er-Comeback des Quartetts gibt es keine neuen Impulse oder gar revolutionäre Sounds und Ideen zu entdecken. Dass mit derlei Material im Jahre 2002 nicht gerade Platinerfolge zu erwarten sind, dürfte den Musikern klar sein, dass man offenbar – zwar langsam, aber sicher – die eigene Beerdigung vorbereitet, scheinen The Church jedoch nicht zu realisieren. Schon während der nur mäßig besuchten letzten Tournee im Reunionjahr zeichnete sich ab, dass die heutige Jugend mit derlei Zutaten nicht mehr zu gewinnen ist, während sich die Anzahl der alten Anhänger offenbar jährlich verringert. Schade.
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Forget Yourself
VÖ: 26.01.2004