The Commoners
Restless
Wahrscheinlich sind’s die Gene: Irgendwann zieht’s Männer einfach dem Sonnenuntergang entgegen. Harley Davidson und so. Ein bisschen in der Vergangenheit schwelgen. Mädchen, verpasste Chancen und all das. Ans Echte glauben. Werte, Habhaftes und so.
Die fünf Kanadier von The Commoners fahren auf ihrer dritten Platte eine erfreulich unterhaltsame Alternative zum Duderock für von der Midlife-Crisis geplagte Alphamännchen auf. Denn Sänger Chantal Williams schippt ordentlich Soul auf diesen leichtfüßigen Southern Rock, zuzüglich bisweilen fantastischem Backgroundgesang und schmissiger Hits. Blame it on the Boogie, aber manchmal erinnert das gar an diese paar Jahre, in denen The Black Crowes die mindestens drittbeste Rock’n’Roll-Band der Welt waren.
Bisschen schade, dass sich die Kanadier bisweilen mit wertkonservativem Classic Rock und mutmaßlichen Powerballaden verzetteln. Schlimm ist das etwa in “Too Soon To Know You”, “Restless” oder “See You Again” – da lebt man in der ständigen Angst, Kid Rock könnte gleich mit geladener Knarre in den Raum stürmen und Wahlplakate für Donald Trump aufhängen. Zum Glück sind wir hier aber in Kanada. “The Way I Am” und “Shake You Off” bitte vormerken, falls irgendwann die Landstraße oder der Highway ruft – und so.
Das steckt drin: The Black Crowes, Cinderella, Rival Sons