Man könnte die schwedische Gruppe weiterhin als schmollende Cardigans kategorisieren, doch man täte ihnen Unrecht. Wenn Sängerin Victoria Bergsman auf dem wunderschönen Debüt nach etwas verschlafen-patzig klang, hat sich ihre Präsenz auf “In Colour” positiv gewandelt. Der Bandname entspringt der durchaus tristen Umgebung ihrer Heimat in einer Vorstadt Stockholms, doch die jüngste farbenfrohe Landpartie hat der Grundstimmung gut getan. Gute Musik im Radio hören, das Wetter beobachten, einen trinken gehen und nachher rote Bäckchen haben – The Concretes spielen die Musik dazu, neuerdings sogar mit folkigen Fiddles (auf dem besten Song “Change In The Weather”). Gut, der Himmel ist nicht immer strahlend blau. Diese Band wird immer ihre melancholischen, manchmal tristen Momente haben, bis sie vielleicht auf der perfekten Concretes-Platte merken, dass ihnen die gute Laune und dezente Niedlichkeit viel besser steht. Nachzuhören auf der hübschen Pärchenballade “Your Call”, bei der Victoria Bergsman im Duett mit Romeo von den Magic Numbers das alte Problem besingt, wie lange man sich denn nun Zeit nehmen sollte, um sich bei der jüngsten Eroberung zu melden. Eine Kollegin im Haus beschwört die 72-Stunden-First, sonst sei alles zu spät. Victoria Bergsmann schmollt schon nach einem Tag, hofft aber länger.