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    The Cooper Temple Clause
    Kick Up The Fire, And Let The Flames Break Loose

    VÖ: 08.09.2003 | Label: Morning/BMG
    Text: Patrick Großmann
    10 / 12
    The Cooper Temple Clause - Kick Up The Fire, And Let The Flames Break Loose

    Vielfalt ohne Streuverlust: Die Vorstadt-Zyniker aus Reading verfeinern ihren Mikrokosmos aus Gitarren-Adrenalin, schwarzem Humor und Elektro-Pop.

    Mit “See This Through And Leave” legte das verstrahlte Kollektiv um Sänger Ben Gautrey bereits vergangene Saison einen ebenso verstörend-bissigen wie auf Schleichwegen poppigen Debüt-Bastard vor. Den freilich nahm in der Hype-hörigen Heimat vor lauter “The”-Hysterie und trotz erster Charts-Platzierungen kaum jemand wirklich wahr. Das sollte, das muss sich jetzt ändern, legt der Nachfolger doch noch mal locker eine Schippe drauf: Stimmiger und durchdachter fächert man dort den nach wie vor knallbunten Strauß eigener Möglichkeiten auf. Obwohl Highlights wie der selbstreferenzielle Tausendsassa “New Toys”, die sich von zirpender Elektronik und gehörig Ambience zum bollernd-bedrohlichen Gitarrensturm steigernde “Music Box” oder das mit Breakbeats hantierende “The Same Mistakes” noch immer keine Furcht davor kennen, zwanglos Gegensätze zu verheiraten, fühlen sie sich reifer an, ziehen den Hörer rascher in ihren Bann. Lassen Luft zum Durchatmen. Nachvollziehbarer als im nicht nur Titel-technisch zu Grandaddy herüber prostenden “Blind Pilots” wird der Sechser kaum werden. Dafür, dass man trotzdem Kopfschütteln bei diversen Entscheidungsträgern der Pop-Branche hervorrufen dürfte, sorgt die zornige Abfuhr “Promises, Promises”, die sich mit ätzendem Sarkasmus der siechen, auf Schnelllebigkeiten und Lippenbekenntnisse fokussierten Musikindustrie widmet. Spätestens beim schizoid zwischen Techno-Beats, Rock-Refrains und Fragilität pendelnden “Written Apology” wähnt man sich dann wieder inmitten einer frühen Collage Richard Hamiltons – verschmiert mit ordentlich Teer und Bleichmittel, versteht sich. So sind der Referenzen letztlich einige: Die Stereophonics auf Acid (was primär an Gautreys stets leicht heiserem Organ liegen mag)? Spiritualized in der Punk-Disco? Die späten, experimentell veranlagten Radiohead plus Humor? Alles irgendwie wahr, doch alles höchstens Streifschüsse. Mal wirr und ekstatisch, dann wieder von luzider, elfenhafter Schönheit, forschen die Briten in ihrem eigenen, kleinen Zauberwald – und wissen darum, wie folgende Zeile aus “New Toys” nahelegt: “And I’m carving my own little masterpiece/ go ahead, cut deep/ but don’t tell the boys.” Pssst.

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    VÖ: 26.01.2007