The Cooper Temple Clause ziehen im Vorbeigehen sämtliche Schubladen von Pink Floyd bis Oasis auf und nehmen sich, was gerade gefällt. Mit elektronischen Untertönen eingefärbt, schmeißen sie alles in die Maschine, und heraus kommt ein bunt rockender Bastard, der Energie mit einem losgelösten Schweben verbindet und in keinen Schrank mehr passen will. Die erste Frage, die er stellt, heißt “Did You Miss Me?”, sie kann nach viereinhalb Minuten getrost mit Ja beantwortet werden. Was bei dem Song passiert? Ein permanentes Klingeln im Ohr, das sich mit der lakonisch geflüsterten Frage verbindet und von den Gitarren nur ganz kurz verdrängt wird, zündet in der Mitte ganz überraschend, steigert sich zur Explosion ins Orbit, nur um mit einem Wubber den Ritt genauso schnell zur Erde zurückzulegen, wie er ins Unermessliche schoss. Vorbei, der Rausch? Von wegen. Eine Feuerpause ist nicht in Sicht, “Panzer Attack” heißt einer der Stürme, der brachiale Gitarren und Keyboards auf den noisegeplagten Hörer loslässt. Erleichterung bringt “Who Needs Enemies?”, gesungen von einer Stimme, die klingt, als hätte Liam Gallagher 24 Stunden Kette geraucht. “Let’s Kill Music” wird in einem Song gefordert – The Cooper Temple Clause tun das Gegenteil und hauchen tot gesagtem Material ein neues, eigenständiges Leben ein. Die Leichenfledderei ist ihnen geglückt.
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VÖ: 26.01.2007
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VÖ: 08.09.2003