Wer finnische Exzentrik à la Aavikko oder Eläkeläiset erwartet, wird von The Crashs Erstling entäuscht sein. Allen anderen bietet Comfort Deluxe – der Titel ist Programm – feinsten Pop in englisch anmutender Tradition.
Es scheint, als haben sich fünf Menschen verbrüdert, der Dunkelheit in ihrer Heimat ein akustisches Licht entgegenzusetzen. Die elf Song nehmen in ihrer Melancholie gefangen, verbreiten dabei aber Wohlbehagen und innere Wärme, wie man es sonst eher aus der finnischen Sauna kennt. Nie verlieren sie sich im Selbstmitleid, stattdessen fließt leise die Hoffnung ein, in der Kargheit (zu zweit) bestehen zu können. Melodien und Texte geben sich zurückhaltend optimistisch und drücken vorsichtig ein Bekenntnis zum Leben aus, sei es das wunderbar introvertierte World Of My Own mit der schönen Zeile united states of mind in troubled times / I couldnt find a better life, oder der durchaus tanzbare Song I Never Dance, dessen analoger Synthesizer und Text den Titel Lügen strafen. Eins ist sicher, auch den deutschen Winter versüßt diese Musik, denn wie heißt es recht glaubhaft bei Polar: The darkness and hardness / they can do no harm!