Das mit dem Karriereende kam freilich nicht ganz freiwillig. Nach sieben zumindest in Großbritannien recht erfolgreichen Platten fällt der Band auf, dass ihr Management nicht gerade zu ihren Gunsten agiert hat und nun die Art von Rechtsstreit nötig macht, bei der man es auch gleich ganz lassen kann mit der Musik. Dabei hatten sich The Cribs damit Freunde in einflussreichen Positionen gemacht. Lee Ranaldo, Johnny Marr, Edwyn Collins und Alex Kapranos sind nur vier Musiker, die in der Vergangenheit auf den LPs der drei Brüder aufgetaucht sind, und live gilt die Band eh als Bank. Dass es jetzt trotz allem Ärger weitergeht, liegt daran, dass Dave Grohl vor zwei Jahren eine Einladung ins Studio 606 in L.A. aussprach, wo “Night Network” im Frühjahr 2019 entstand. Bei den darauf enthaltenen Songs handelt es sich um Musik ohne Verfallsdatum, um Britrock von charmanter Konsequenzlosigkeit und dem entwaffnenden Wissen darum. Denn auch das muss man erst einmal hinbekommen: Der zweistimmige Gesang der Gebrüder Jarman klingt immer noch spaßig und mitreißend, die griffigen Songs schon beim ersten Hören gesellig. “She’s My Style”, “Siren Sing Along” und “In The Neon Night” sind nur drei der Stücke, die der Band aus dem Ärmel fallen wie gezinkte Karten und zumindest den Fans versichern: Irgendwo auf der Welt ist es immer 2005.
weitere Platten
24-7 Rock Star Shit
VÖ: 11.08.2017
For All My Sisters
VÖ: 20.03.2015
Payola
VÖ: 11.02.2013
In The Belly Of The Brazen Bull
VÖ: 04.05.2012
Ignore The Ignorant
VÖ: 04.09.2009
Men's Needs, Women's Needs, Whatever
VÖ: 21.09.2007
The New Fellas
VÖ: 20.06.2005
dto.
VÖ: 22.03.2004