Kürzlich im Vorprogramm von Bloc Party: The Clash. Nicht die echten alten, versteht sich, doch quasi-legitime Truchsessen, jetzt, da die Libertines (vorerst) tot sind und der Thron abermals bestiegen werden will. “We’re The Cribs from Leeds”, sprach der mittlere der drei hageren Jungs auf der Bühne, und dann ward Punk. Wie gesagt, Clash-Punk. Die Sorte, die sich ins Herz brennt, weil sie Kante hat und trotzdem in jedem zweiten Augenblick die Nähe zum Wohlklang sucht. Die sich vor Parka-tragenden Irokesen ebenso verteidigen lässt wie vor allen, denen die Drei-bis-fünf-Akkord-Askese das weit und breit Liebste am Punk ist und die deshalb großäugig verfolgen, wie sich der Pop, vor allem der britische, derzeit reduziert und verfrischt. Punk, Post-Punk, Post-Post-Post-Punk. New Wave, No Wave, Neo-New Wave. In welches Fach man die Cribs stopft, ist egal. Scheißegal, weil: Schubladensteckern ist das zweite Album der Brüder Ryan, Gary und Ross Jarman noch weniger bestimmt als das erste. Sollen sie sich ruhig “The New Fellas” adeln, Freunde werden mag man mit einer Band ja allzu gern, die gleich am Plattenanfang – wenn Bass und Schlagzeug los pochen und sich die Gitarre aus dem Feedback löst – die schlechten Manieren dieser Zeit entlarvt: “Hey scenesters! / Hey-hey scenesters! / You all are in trouble now / Someone’s gone and copied now. Augenzwinkern? Überflüssig.
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