“Ich wäre in dieser Band, wenn die Jungs nur schneller arbeiten würden” – das sagt ein Tom Morello und weiß gar nicht, was das für einen Abstieg für ihn bedeuten würde. So gesehen ist es gut, dass The Crystal Method so lange gebraucht haben, um an ihr Debüt “Vegas” anzuknüpfen. Denn “Tweekend” klingt so altbacken und bieder, als habe das Duo Scott Kirkland/Ken Jordan vor vier Jahren das letzte Mal ein Radio benutzt. Sicher, 1998 waren The Crystal Method in schnellerem Fahrwasser unterwegs, konnten für so wichtige Soundtracks wie den zu “Spawn” oder “Lost In Space” losprogrammieren und sich eines regen Interesses auch von Musikerseite erfreuen. Das Problem ist nur, dass man den Weg zurück von der Leinwand offenbar immer noch nicht gefunden hat. Inzwischen gab es musikalische Themenabende bei Versace-Fashionshows und andere Aktivitäten, mit denen man sich seine kreative Karriere ruiniert. Das Ergebnis: Keine Bilder mehr (akustische schon gar nicht), keine Ecken und Kanten, keine Hooks (nicht mal schlechte) und dazwischen nichts, was von God Lives Underwater, The Prodigy oder den chemischen Brüdern nicht schon vor Bigbeat-Ewigkeiten erdacht worden wäre. Ob ein Moby heute noch seinen Namen unter einem Remix dieses tragischen Duos lesen wollte, ist fraglich. Lediglich Scott Weiland und besagter Tom Morello haben sich auf diese längst abgelaufene Regalware eingelassen und ein bisschen mitgespielt und -produziert. Man kennt sich halt in Hollywood.