The Cyclist Conspiracy
Mashallah Plan
Text: Johannes Pälchen
“The Cyclist Conspiracy” heißt ein Roman von Svetislav Basara von 1988, in dem es um eine geheime Bruderschaft von Fahrradfahrer:innen geht, die gemeinsam nach der Erleuchtung suchen. Die serbische Band gleichen Namens sieht sich anscheinend in deren Tradition, denn ihr Debüt handelt von einer ähnlich spirituellen Reise auf Drahteseln. Die Bezüge dazu muss man aber selbst erspüren, denn Gesang gibt es zwar, der ist mit seinen abstrakten Vokalisen jedoch weder Fisch noch Fleisch und lenkt die Aufmerksamkeit häufig von den farbenfrohen Instrumentalparts ab.
Nimmt man diese für sich und lässt sich auf das Spiel mit den freien Assoziationen ein, gibt es einiges zu holen. Die Songs erinnern mit ihren psychedelischen Obertönen und starken Folk-Einschlägen an eine Mischung aus kultureller Feldstudie und Magical Mystery Tour, die mit anatolischem 70er-Rock anfängt, der aber von Stoner-Versatzstücken gekontert wird und am Ende noch einen Seitenhieb afrikanischen Desert Rock abbekommt. Den schwierigen Begriff “Weltmusik” lehnt die Band konsequent ab, was auch Sinn ergibt, denn angesichts ihrer Verortung in Belgrad, einem historischen Konvergenzpunkt von musikalischen Traditionen und Stilen, ist diese Platte für sie wahrscheinlich eher Volksmusik mit den Mitteln des Psychedelic Rock.
Das steckt drin: Altin Gün, Goat, Oiseaux-Tempête