The Czars
The Ugly People - Vs - The Beautiful People

The Czars lassen ahnen, wie Radiohead heute klingen könnten, wenn sie sich statt einer Überdosis Space-Kekse eine weitere Ladung zartbitterer Zimtsterne verabreicht hätten.
Der Tee dampft, das Kaminfeuer flackert, und vor ihm räkeln sich zwei Menschen in inniger Umarmung auf einem blütenweißen Kunstfell. Das Bild, das die Czars mit ihren Klängen entwerfen, will so ganz und gar nicht zum Cover von “The Ugly – Vs – The Beautiful People” passen, auf dem ein Ganzkörpertätowierter gierig die blanken Schenkel einer jungen Dame umgreift. Denn die Amerikaner umleuchten deutlich mehr das Behutsame und Zärtliche der Welt. Nur selten, wie bei “This”, branden die Gitarren auf und umspülen die Gänsehaut, die sich bei Stücken wie “Drug” oder dem unbeschreiblichen, siebenminütigen “Autumn” aufgetan hat. Jeder einzelnen Sekunde ist anzuhören, dass es sich bei den Czars um Leisetreter handelt, die es ernst meinen. Die nicht nur die Stimme, sondern auch die Stimmung von Radiohead aufs stille Kämmerchen übertragen möchten. Und nach deren Ansicht die “Ugly People” auf dieser Welt nur als Gegensatz eine Existenzberechtigung verdienen – um das Schöne in seiner ganzen Pracht erstrahlen zu lassen.