Eine knuffige Geisterbahn ist das, mit Kissenschlacht. Denn das hier ist trotz Mord, Blut, Hui und Buh eine durchweg gastfreundliche Veranstaltung: Jedes Monster, das hinter der Ecke hervorspringt und Boo! ruft, bringt eine Tüte überzuckerten Süßkram und Melodien mit – und zeigt keinerlei Skrupel, damit wie von Sinnen um sich zu werfen. Zwischen dem rotzigen Pop-Punk der Buzzcocks, etwas New-Bomb-Turks-Chaos, Thin-Lizzy-Hardrock und dem hysterischen Glamour von Cheap Trick geht hier gar nix daneben. Oh yeah, yeah, rufts aus der Ecke, und ein Hit jagt den anderen. Wenn man denkt, das wars dann aber, packen sie in “Creepiest Creep” noch einen fast frivolen Bläsereinsatz obendrauf. Das Quartett aus der schwedischen Stadt Bromölla ist tatsächlich weit freundlicher als sein Namensgeber. Der war ein ziemlich großer Arsch. Im Juli 1991 wurde Jeffrey Dahmer verhaftet. Seit 1978 hatte Dahmer im Großraum Milwaukee mindestens 16 junge Männer bestialisch ermordet, missbraucht, zerstückelt und teilweise verspeist. Letztlich wurde er zu über 900 Jahren Gefängnis verurteilt, die er natürlich nicht in vollem Umfang absitzen konnte – auch weil Dahmer bereits 1994 im Gefängnis von einem Mithäftling totgeschlagen wurde. The Dahmers prügeln derweil Hits raus, wie eine Punkrock-Jukebox, die gleich explodiert. “HitnRun”, “Kiss Of Dario” oder “Howling” hätten auch gut in die Garage von Nicke Andersson gepasst, jetzt sind sie eben bei der Monsterparty im Keller von The Dahmers. Was tatsächlich ein bisschen gruselig ist: Wie kann man so viele Hits auf eine Platte packen?