Die Dandy Warhols wissen vieles. Wie man z.B. barbusig auf der Bühne eine extrem gute Figur macht oder mantraartige Refrains für Wellenradiohörer und Indierocker gleichzeitig und folglich Hits, Hits, Hits schreibt. Die beiden ersten Stücke von “Welcome To The Monkey House” wiegen den Hörer in Sicherheit, alles wie immer. Bei “Plan A” liefert Courtney Taylor-Taylors vertraute Stimme repetitive Singalong-Refrains, nur eine Kopfstimme in der Justin Timberlake’schen Höhenlage deutet auf die Renaissance des Discosounds hin, die jetzt in Portland, Oregon, angekommen ist. Plus: Duran Duran-Sänger Simon LeBon singt die Backing Vocals! Ihre ursprünglichen Vorbilder Lou Reed und Ride haben sie für “Welcome To The Monkey House” offensichtlich eingetauscht. Die Palette reicht nun von “Hit Rock Bottom”, bei dem sich Courtney als Reinkarnation von Marc Bolan empfiehlt, bis zur 80er-Pop-Ballade “Insincere Because I”, die auch aus der Spätphase von Duran Duran stammen könnte. Beides schön und verwirrend. Auch die typische Warhols-Single “We Wsed To Be Friends” zum Rockpoppen für alle gibt es. Doch irgendwo zwischen den Berühmtheiten, die sie sich für die Platte eingeladen haben, zwischen Nile Rodgers von Chic, Evan Dando, Tony Visconti und Nick Rhodes von Duran Duran haben sich die Dandy Warhols selbst verloren. Am besten waren sie schließlich immer, wenn sie versuchten, Rock’n’Roll-Geschichte zu schreiben und stattdessen einfache Popsongs mit fiesen Texten lieferten. Umgekehrt funktioniert das leider nicht ganz, und das Ergebnis ist weder Fisch, noch Fleisch.
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