Den zerstäuben die Neuseeländer seit ihrer Gründung 1998 in zeitloser Unaufgeregtheit in immer sorgfältigere Vintage-Partikel und bündeln ihn neu – nur eben mit Fuzzbox statt Draht. Und wie bislang immer ist das Tour-freudige Quartett von der Nordinsel auch auf seinem ersten Album seit sieben Jahren am besten, wenn der Bleifuß regiert. “Dehumanise” eröffnet die Party mit einem Rock’n’Roll-Drive, der die Ramones ebenso zitiert wie Kiss, und findet in seiner sarkastischen Beschwingtheit einen Konterpart im aggressiven, mit Zeke um die Wette bikenden “Bite My Tongue”. Der Höhepunkt des Albums ist jedoch “Brain To Brain”. Sänger und Bassist Dolf de Borsts angezerrte Stimme, die Schweineorgel, die das unglaublich eingängige Riff aufgreift, alles verstrudelt sich zu einem Smasher, durchwirkt von psychedelischen 60s-Vibes und knallbuntem Speed. Die bedächtigeren Songs fallen da mitunter ab, runden die Atmosphäre, die ein wenig an die David Lynch-Version einer Hardrock-Band erinnert, jedoch durchaus ab. Denn auch dies sind The Datsuns bei allem Hang zum Mackertum mit Moped-Gestus: große Mystiker des Rock, die in Momenten der Zartheit eine Reverb-Andacht heraufbeschwören, die befreit und glücklich macht.
weitere Platten
Deep Sleep
VÖ: 10.10.2014
Death Rattle Boogie
VÖ: 19.10.2012
Headstunts
VÖ: 04.10.2008
Smoke & Mirrors
VÖ: 29.09.2006
Stuck Here For Days (EP)
VÖ: 18.07.2006
Outta Sight/Outta Mind
VÖ: 07.06.2004
dto.
VÖ: 21.10.2002