`Crypt` lässt grüßen: The Defectors sind dem Garagenpunk der Sixties verfallen.
Bands wie The Hives oder die (International) Noise Conspiracy haben in letzter Zeit Sixties-Beat aus der Garage wieder salonfähig gemacht, irgendwo zwischen diesen beiden Schweden-Combos kann man nun auch die dänischen Defectors einsortieren. Rein optisch stützt sich das Quintett dabei auf das Corporate Design der Veröffentlichungen des `Crypt`-Labels, musikalisch beschreitet die Band hingegen trotz der recht rauhen Stimme von Mort Harder etwas poppigere Wege. Immerhin kommt hier bei jedem Song der Farfisa-Orgelist Martin Budde zum Einsatz, was in den besten Momenten an das grandiose Gemeinschaftsalbum der Oblivians mit Mr. Quintron denken lässt, in dieser Ballung aber selbst Fans des Instruments ein wenig nerven kann. Weniger wäre hier mehr gewesen. Trotzdem: Mit “Baby Gimme Love” ist den Defectors ein prima Album gelungen, dem man anhört, dass die Band bei den Aufnahmen enormen Spaß hatte. Verwendung finden dabei natürlich die gängigen Zutaten: Teenage-Lyrik rund ums Thema Liebe, flotte Rhythmen, verschmitzte Gitarrensoli, eingängige Refrains, orientalische Motive in der Melodieführung (“Go Go Slow”), hey hey, oh yeah, und so weiter und so fort. Beim nächsten Mal dann etwas mehr Rock und ein kleines bisschen weniger Georgel – und alles ist perfekt.
weitere Platten
Bruised And Satisfied
VÖ: 30.03.2007
Turn Me On!
VÖ: 29.03.2004