The Devil And The Almighty Blues
II
Text: David Albus
Auf ihrem zweiten Album lassen die fünf Norweger ihre Songs deshalb gehen wie einen guten Brotteig. Der Opener “These Old Hands” erstreckt sich gleich über elf Minuten und stellt die Grundzutaten von II vor: Galoppierende Stoner-Riffs unter ausdrucksstarkem Gesang wechseln sich ab mit sanften Passagen aus ausklingenden Gitarrenakkorden und bluesigen Solos. Warmer Röhrensound, beständige Repetition und behutsame dynamische Entwicklung bleiben dabei die Konstanten, selbst wenn die Band mittendrin mal in eine Jam-Session abdriftet. “North Road” funktioniert ganz ähnlich, hebt aber über neun Minuten lang die Delta-Blues-Einflüsse noch mehr hervor und zeigt zugleich, wie geschickt die Band die Brücke zwischen den Stilen schlagen. Streckenweise erinnern sie damit an eine muskulösere Variante ihrer schwedischen Nachbarn Graveyard, wofür neben dem Retro-Ansatz vor allem das rauchige Organ von Arnt O. Andersen verantwortlich ist. Der Sänger bekommt seinen großen Moment in “When The Light Dies”: Die Osloer überschreiten hier die Grenze zur Meditation, die Andersen raunend anleitet – Bluespickings und ein erstaunlich unpeinliches Sample von Meeresrauschen sorgen für den Rest. Der beste Song auf II ist trotz dieses Highlights im lauten Spektrum angesiedelt und steht am Ende der Tracklist: “Neptune Brothers” ist astreiner Retro-Rock mit einem Riff, das man gar nicht oft genug hören kann. Übrigens: Gitarrist Torgeir Waldemar veröffentlicht ebenfalls im März ein großartiges Soloalbum.
weitere Platten
Tre
VÖ: 29.03.2019
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