Als die Mädels vor drei Jahren in der Bochumer Zeche für Green Day eröffneten, wählten sie als Intro einen Song von Cinderella, einer Poser-Truppe aus Philadelphia, die in den 80ern an lange Ledermäntel als Männlichkeitsinsignien glaubte. Die den Gag erkannten, hatten gut lachen. Das wird ihnen bei der siebten Donnas im Hals stecken bleiben. Schon das Cover ist eine Ansage: neuer Schriftzug und ein Motiv, das 1984 nicht aufgefallen wäre. Musikalisch ebenso wenig. Die vier Damen haben in einigen US-Highschool-Teenie-Dramen beim Abschlussball zum Tanz aufgespielt, und irgendwie scheint sie diese Zeitreise beeindruckt zu haben. Noch mehr als beim letzten Album “Gold Medal”. Auch die Themen werden immer pubertärer: Drohungen wie “I”m gonna party til the day I die” (“Save Me”) oder “I lose control” (“Like An Animal”), Titel wie “Here For The Party”, “Girl Talk”, “Love You Til It Hurts” oder “We Own The Night” lassen vermuten, dass Kalifornien von sex- und partybesessenen Blondinen besetzt gehalten wird. Ich glaube, das stimmte schon 1984 nicht. Aber wir haben es nicht glauben wollen. Genau wie die Donnas. Eben schaut jemand zur Tür herein und sagt: “Meinen die das ernst?” Schwierige Frage. Ich fürchte, ja.
weitere Platten
Gold Medal
VÖ: 10.01.2005
Spend The Night
VÖ: 28.04.2003
Turn 21
VÖ: 22.01.2001
Get Skintight
VÖ: 01.01.1999