Was für den Menschen gilt, sollte auch der Musik bestimmt sein. Zuerst immer das Gute sehen beziehungsweise hören. Doch es gibt Fälle, in den das alles andere als einfach ist. The Duke Spirit und ihre neueste Platte zählen dazu. Das Album wirkt müde. Zwar sprechen die MusikerInnen um Sängerin Liela Moss von mehr Deutlichkeit im Falle dieses Albums, doch dabei kann es sich nur um einen Übersetzungsfehler handeln. Denn wenn etwas diesem Album fehlt, sind es Deutlichkeit und Durchschlagskraft. Vielmehr wirken Arrangements und Songs wie das Resultat einer durchzechten Nacht mit viel Hartalkohol und Kokain. Und daraus haben andere Bands schon mehr gemacht. Was bleibt, ist Moss angenehmer Cockney-Akzent. Alles andere, was Musik und Band auszeichnete, ist nicht mehr in der gekannten Konsequenz da. Weder die Gitarren, noch die 90er-Noise-Pop-Elemente. Es gibt Menschen, die hier Sonic-Youth-Gitarren hören. Die haben allerdings mitgezecht. Die düstere Atmosphäre, das Abgenutzte, das Schmuddelige. Alles nur noch in Ansätzen. Es ist ein wenig wie mit dem Suburb, das der Mall weichen muss. Vermeintlicher Fortschritt verdrängt Identität. Wie bei Cuts Across The Land wurde das stärkste Stück an den Anfang gestellt, und danach kann das Album das Niveau nicht halten. Düstere Wave-Arangements reihen sich aneinander und lassen Erinnerungen an schmutzige Clubs im London der 90er und ausufernde BTM-Partys aufleben. Dieses Album ist der Kater am Tag danach.