The Durango Riot
Backwards Over Midnight
Text: Flo Hayler
Da passen sie übrigens auch prima hin. Das Quartett aus der Kleinstadt Karlskoga versteht sich auf den hektisch-tanzbaren Abgehrock von Bands wie Kraftklub genauso wie auf den breitbeinigen Shuffle von Royal Republic oder die Handclap- und Singalong-reichen Hymnen der Donots. Im Gegensatz zu den drei genannten Bands umweht den Sound und die Songs von The Durango Riot aber auch eine in Zeitlupe wabernde, den Duft von Räucherstäbchen vor das innere Auge zaubernde Psychedelic-Aura. Was man vor einigen Jahren noch problemlos auf die Spielwiese des Indierock verfrachten oder zum Bongputzen mit Supergrass, Black Rebel Motorcycle Club und den Stompin’ Souls hätte verdonnern können, klingt im mittlerweile doch sehr lichten Feld der Konkurrenz fast schon wieder neu. Produziert wurde das zweite Album von The Durango Riot, die natürlich wie mit langen Haaren und Bärten gesegnete Holzfäller aussehen, unter anderem von Joe Barresi, der den Songs nicht nur eine Menge Groove einhauchte, sondern den wirren Gitarrensoli der Band in Stücken wie dem Opener “Everybody’s Got To Go” auch den nötigen Raum einräumte. Ob und inwiefern The Durango Riot mit den zehn Stücken auf “Backwards Over Midnight” auch die Fans der eingangs erwähnten Musikerkollegen in ihr staubtrockenes RocknRoll-Camp locken können, wird sich spätestens dann zeigen, wenn sich die Band auf ihre nächste Solotour begibt. Bei all ihren derzeitigen Verpflichtungen kann das allerdings noch ein bisschen dauern.
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Face
VÖ: 29.08.2014