The Eighties Matchbox B-Line Disaster
Blood & Fire
Text: Jan Schwarzkamp
Ein wenig Queens Of The Stone Age schlummerte ja schon immer in der Band aus Brighton. Doch während es früher eher die manische Nick-Oliveri-Masche war, hat sich der Schwerpunkt nun stückweise auf Josh Homme verlagert. So etwas passiert wahrscheinlich, wenn man mit ihm und seiner einnehmenden Band auf Tour geht. Doch lassen wir uns von derlei Befindlichkeiten nicht irritieren. In Guy McKnights Stimme schlummert immer noch ebenso viel Andrew Eldritch wie Lux Interior. Daran können auch Rehabs, Buddhismus und Filmdrehs in Russland nichts ändern. Ja, ja, die Existenz der fast vergessenen Band stand auf der Kippe. Die Drogen, der RocknRoll-Lifestyle, der Leerlauf – man kennt das. Dann noch drei Wechsel an der Gitarre und ein Label, das die Veröffentlichung des zweiten, von Chris Goss produzierten Albums in Deutschland ausspart. Und das, wo doch “Hörse Of The Dög” im von den Strokes losgetretenen Garagen-Rock-Hype großartig geisteskrankes Entertainment bot. Nun also das Comeback mit “Blood & Fire”, das bereits im Mai vergangenen Jahres auf der Insel erschienen ist. Aber für ein wenig munter schlechtgelaunten Goth-Punk-Wüstenrock hat das junge 2011 sicherlich noch Zeit und Platz. Die Band steht weiter im Saft, denkt quer, textet schräg und rockt breit. Bis auf die obligatorischen, eingangs erwähnten Versatzstücke haben The Eighties Matchbox B-Line Disaster ihre eigene krakelige Handschrift. Die ist zwar nicht leicht zu entziffern, aber eine bequeme Band war die Rasselbande unberechenbarer Garagenrowdys sowieso noch nie.
weitere Platten
Hörse Of The Dög
VÖ: 19.05.2003