Die Bandfotos zu “Sun, Sun, Sun” zeigen zwei der Elected-Hintermänner neben Begleitung auf hoher See.
Ob die Garderobe der Leichtmatrosen für einen zünftigen Segeltörn geeignet ist, sei dahingestellt.
Zumindest unterstreicht sie die sympathische Eigenartigkeit der Band. Den beiden Begleiterinnen weht es
fast das Sommerkleidchen vom Leib und den Strohhut vom Kopf. Zudem scheint für die Elected-Masterminds
im bandeigenen Regelkatalog eine Gesichtsbehaarung vorgeschrieben. Sennett hat sich für einen
zentimeterhohen Schmalspur-Schnurrbart entschieden. Der ist akkurat zurechtgezurrt, mit aller Strenge.
Und damit doch das genaue Gegenteil vom Elected-Sound. Alles geht lockerer zu als bei den Frohnaturen
Rilo Kiley, so will es Sennett, der zum zweiten Mal Kumpel aus dem Umfeld seiner Hauptband
zusammengetrommelt hat, um ein wenig Urlaub zu machen. Wie auf ihrem hübschen Debüt “Me First” lassen
die Kalifornier auf “Sun, Sun, Sun” die Sonne rein. Mit reichlich Piano- und Lap-Steel-Unterstützung
machen sie es sich in der Vergangenheit bequem und siedeln zwischen Alt.Country und Indiepop. “Sun,
Sun, Sun” ist arm an echten Highlights wie dem zerstreuten “Not Going Home” oder dem einladenden “Would
You Come With Me”, aber reich an Hochgefühl. Und das steckt an.
weitere Platten
Me First
VÖ: 03.05.2004