Dass der Süden eine exzellente Adresse für guten Gitarrenpop ist, ist seit Miles und Readymade kein Geheimnis mehr. Nun gesellen sich noch The Electric Club dazu.
So schnell wird man sie wohl nie los, diese Zweifel angesichts von Bands, die aus abseits gelegenen Käffern kommen. Aber mal ehrlich: wo kann Weezer hören schöner sein, als auf dem Weg zum Baggersee, Teenage Fanclub in der Ente bei offenen Verdeck am späten Sommerabend oder die Boo Radleys beim Klönen mit der Freundin im Nachbardorf. Richtig: Das sind Klischees, die vielleicht etwas arg Harmonisches haben. Aber The Electric Club machen eben Pop-Musik, die in genau dieser Tradition lebt und Genuss ohne Reue predigt. Dass mag mancher oberflächlich finden, der Qualität der Songs von “Come Sing Along”, ein Titel der hier Motto ist, tut dies allerdings keinen Abbruch. Stücke wie “Everything`s Completly New” oder “Ain`t That A Lot Of Rock” sind echte Indie-Pop-Perlen: lieblich und hinreißend. Und das macht den Unterschied zu einer wirklichen Feld-Wald-und-Wiesen-Band: gekonntes, stellenweise beispielhaftes Songwriting. Als hätten die Typen von Klein auf nichts anderes gemacht als Cuomo & Friends auf die Finger zu schauen. OK, manche der Songs mögen etwas sehr gefällig bzw. so süß und lieblich sein, dass man allein vom Zuhören zuckerkrank wird. Aber jungen Männern mit freundlicher Musik darf man deshalb doch nicht allzu böse sein…
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Olympic Ideas
VÖ: 20.09.2004