Krachig wie Neurosis, metallisch wie Mastodon, abgedreht wie Dillinger Escape Plan – mit durchaus zutreffendem Namedropping beweist das Label Relapse Kompetenz in Sachen Lärmanalyse. Ihre kanadischen Schützlinge The End ließen sich getrost in die Linien des derzeit amtierenden Progpunk einreihen, doch benötigt die Band dafür auffällig weniger Noten. Der Opener “Dangerous” etwa lebt über ganze sechs Minuten vom guten alten Tritonus des Satans, ohne den Hörer bis in den Vorhof der Hölle zu langweilen. Zwar enttarnt ihr Stakkato-Riffing auch The End als einen der vielen Ziehsöhne von Pantera. In epischen Momenten wie “The Never Aftermath” glückt aber dank schlauer Arrangements und guter Hooks selbst das Einparken zwischen Trucks dieser Größenordnung ohne Blechschäden. Für ausreichend Abwechslung ist auf “Elementary” gesorgt. “Animal” fällt mit der Blastbeat-Tür ins Haus, bevor mit “The Moth And I” ein zäher Doom-Hammer auf die Ohren niedersaust. “ And Always” verzichtet ganz auf Songschemata und wirkt wie ein Soundtrack für düstere Gore-Streifen. Sänger Aaron Wolff überzeugt mit seinen hochmelodischen Vocals, die in “Throwing Stones” noch einmal die ganz frühen Tool ins Gedächtnis rufen. Da gibt es tänzelnde Rockgrooves, dichtes Drumming und einen Knatterbass, bespielt mit einem Frühstücksbrettchen statt mit einem Plektrum. Und schließlich sind da diese Refrains, die den Blick entrückt aus dem Fenster schweifen lassen, während vorne das Math geprügelt wird.