Was macht eigentlich der gemeine Bewohner von Coventry? Wenn es nach The Enemy geht, stehen da zwei Grundmanifeste auf der Lebensordnung. Geboren werden und irgendwann später sterben. Was sie vergessen haben: eine Band gründen. Im Falle von The Enemy sogar eine richtig gute Band. Ein wenig schnodderig, ein wenig nassforsch, immer britisch. Man muss wohl nicht erwähnen, dass aus solchen Anfängen um drei Lads aus einer englischen Industriestadt die Vorzeigegeschichten der Musikpresse gemacht werden. Mit “We’ll Live And Die In These Towns” haben The Enemy jedoch einen nicht zu verachtenden Joker gegen die Beliebigkeit des schnellen Ablebens in der Hinterhand: einen ambitionierten Versuch, zwischen The Smiths und The Jam ein Ausrufezeichen zu setzen. Mit ausreichend Druck unterm Kessel, der manchmal aus den mitunter rohen, ungestüm verrührten, Zutaten kleine Diamanten wie den Titelsong presst. Da darf dann auch mal kurzzeitig der unvermeidbare Vergleich mit den Gallaghers zu “Definitely Maybe”-Zeiten angeführt werden – als Prognose würde man ihnen diesen Weg zutrauen wollen, wenn… ja wenn sie ihr Potenzial in den Griff bekommen.
weitere Platten
Streets In The Sky
VÖ: 25.05.2012
Music For The People
VÖ: 24.04.2009