Vielleicht ist der Titel der CD ja selbstironisch gemeint, denn auch das Cover wirkt mit seiner Packpapier-Ästhetik eher traditionsbewusst als zukunftsweisend. Die drei New Yorker verbinden auf “New Beat” unbeschwerten Punk mit melancholischem Emocore – das ist beides nicht ganz neu, aber die Songs klingen trotzdem frisch. Viele werden mit verspielten Intros und Zwischenparts aufgelockert, und bis auf zwei etwas ausufernde Experimental-Tracks sind die Lieder kurz und knackig. Manche Songs erinnern mit ihren eingestreuten Ska- und Reggae-Elementen an The Police, andere ein wenig an Jimmy Eat World – der Ohrwurm “Still Waiting” hat sogar von beiden etwas. Keine schlechten Referenzen, und dreisten Diebstahl kann man The Exit auch nicht vorwerfen. Einen Innovationspreis gewinnen sie damit zwar nicht unbedingt, dafür gelingen dem Trio immer wieder recht eingängige Refrains, in denen Jeff DaRosas gefühlvolle und ausdrucksstarke Stimme von seinen Kollegen mit Backing Vocals unterstützt wird. So entstehen Songs, die wohl überall recht gut funktionieren: auf verrauchten Kellerbühnen und sonnigen Open Airs, beim Abtanzen im Club wie beim Chillen am Baggersee. Eine Platte für jede Emotions- und Wetterlage also, und damit wie geschaffen für den Frühsommer.
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VÖ: 02.06.2006