Auch beim dritten Album ist der Bandname Programm, und einer innovativen Instrumentierung steht der lakonische Gesang von Davey Woodward gegenüber.
Die Stimme Woodwards mag an Songwriter à la Lou Reed erinnern, ohne jedoch in deren Kosmos zu entführen. Oft von Monotonie gekennzeichnet, verströmt sie eine Distanz und Kühle, die auf eigene Art zu der von Analog-Synthesizern, Beats, Gitarren, Bläsern und Samples geprägten Musik passt. Experimenteller Pop eben, der einem trotzdem manches Mal den Schauer über den Rücken jagt. Schon das geflüsterte Bang Bang Yourre Dead, das den ersten, gleichnamigen Song einleitet, verbreitet eine unheimliche Atmosphäre, die direkt wieder von monotonem Rhythmus und Sprechgesang gebrochen wird. Der Ankündigung antworten Bläser, und vor dem inneren Auge sieht man Dean Martin, der beim Martini ganz nebenbei den Colt zückt, nur um direkt wieder nippen zu können. Das Ganze wirkt unterkühlt, und die Aussage des Songs Emotion, I Got A Lot Of Emotion But It Dont Seem That Way, lässt sich auf das gesamte Album übertragen. Dieser Pop bleibt kein langweiliger Streotyp, denn hinter der coolen Oberfläche tun sich Hintergründe auf, die man allerdings erst beim mehrmaligen Hören entdeckt.
weitere Platten
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VÖ: 01.01.1999