Also alles auf Anfang für The Exploding Eyes Orchestra? Bedingt, denn ihr Debütalbum I pflanzt sein vernebeltes Song-Gemüse in ähnlich abgelegene Kräutergärten wie die Vorgängerband und das Groß der Bands, die dort derzeit wie Pilze aus dem Boden schießen. Tragisch ist das Mitnichten, aber leider auch nicht immer zwingend. Gerade in den flotteren Stücken, wie dem Opener “The Smoke”, fehlt es The Exploding Eyes Orchestra an jugendlichem Sturm und Drang und Melodien, die sich nachhaltig festzurren. Da hilft es auch nicht, alles vollzuorgeln, als hätte die Hammond-Manufaktur ihre bahnbrechende Gerätschaft erst gestern auf den Markt gebracht. Deutlich besser sind The Exploding Eyes Orchestra, wenn sie auf Atmosphäre statt Imponiergehabe setzen und mit angezogener Handbremse, wie dem mit Bläsern ausstaffierten “Crazy Heart”, die schönen und harschen Seiten der Natur in Musik übersetzen. Dann gewinnen auch Songtitel wie “My Father The Wolf” an Sinnhaftigkeit und werden nicht nur als oberflächlich tierische Genre-Klischees abgetan. “Lets walk together deeper into dreams/ Into where we eat the light of the days”, singt Sängerin Jess in diesem Stück und führt einen damit auf die schaurig stille Waldlichtung, die man in ihren sanfteren Songs vor Augen hat. Jess Stimme ähnelt in solch verträumt-psychedelischen Momenten dann auch eher einer Beth Gibbons von Portishead als einer Doro Pesch von Warlock. Welche dieser beiden Referenzen die Bessere ist, sollte auf der Hand liegen.