“Eine Explosion ist eine Zerfallsreaktion mit plötzlichem Anstieg der Temperatur und des Drucks.” Bereits nach dem Opener “Deliver Us” wird klar: Der Duden hat Recht, der Name ist Programm. Was uns die fünf Jungs von der Ostküste hier präsentieren, ist Melody-Punkcore vom Feinsten – gradlinig, schweißtreibend und aggressiv vorgetragen. Die halbe Stunde Spielzeit vergeht wie im Fluge. Kurzweilige, eingängige Punkhymnen wie “Atronicity” oder das (bereits auf dem Jade Tree,-Vorgängeralbum enthaltene) “No Revolution” gehen gleich ins Bein, ebenso wie die erste Auskopplung “Here I Am”, die es bereits auf die Tracklist von Tony Hawks neuem Konsolenspiel “Underground 2” schaffte. Im Gegensatz zu ihrem Indie-Release “Flash, Flash, Flash” sind die einzelnen Songs nun wesentlich poppiger. Textlich bleibt jedoch alles beim Alten: Die verbale Faust wird siegessicher gen Himmel gestreckt, während die andere Hand gleichzeitig noch die Dose Bier zum Mund führt. Hier und dort verteilt Frontmann Matt Hock Ohrfeigen für Staat und Gesellschaft (“Filthy Insane”) und jammert mit Hingabe über die großen Übel unserer Welt (“Go Blank”). Der alte Herr Punkrock wird mit “Black Tape” zwar nicht vollends reanimieren, dafür dürfte die Band mit dem Schritt zu Virgin, sicherlich ein breiteres Publikum ansprechen. Es sei ihnen gegönnt.
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Flash Flash Flash
VÖ: 12.06.2000