Schon die Schatzkarte auf dem Cover lässt die Assoziationsgäule springen, Songs wie “Exhibit A”, “Me & The Skirts” oder “Circus” bestätigen dann die Vermutung: Auch in den USA gibt es Fans von The Coral, die deren ausgefeiltes, eklektizistisches und mit einer Prise Verschrobenheit ausgestattetes Songwriting schätzen. Doch die Features haben noch mehr auf und im Kasten: “The Way It’s Meant To Be” ist Roter-Bereich-Gitarrenrock, der neben Thermals und Constantines auch ins aktuelle ‘Sub Pop’-Programm gepasst hätte. Beim naiv-charmanten “Blow It Out” balgen sie sich mit Rooney um Rivers Cuomos Gunst, “Leave It All Behind” zieht vor Phantom Planet den Hut. Die vier jungen Männer aus Tennessee haben Spaß und wenig Zeit: Sieben der zwölf Songs gehen unter der magischen Drei-Minuten-Grenze ins Ziel, und dennoch ringt die Band nie hektisch nach Luft, behält Überblick und Fokus. Das Epos der Platte heißt “Exorcising Demons”, dauert geschlagene 3:21 Minuten und zelebriert Sixties-Pop mit Hang zum “James Bond”-Drama. Eine Platte wie ein Platzregen: plötzlich da. Schnell vorbei. Und ungemein erfrischend.
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