Spannendes Listenthema. Wire? Television? Weezer? Okay, da waren jeweils auch später noch gute Platten dabei. Aber wäre es nicht stark gewesen, Weezer hätten es bei dem einen, blauen Statement belassen? Und reicht Undone – The Sweater Song nicht für ein ganzes Leben? Auch die Feelies gehören auf diese Liste. Ihr Debüt Crazy Rhythms ist nicht nur eine tolle Platte, sondern auch ein Werk der Popart. Unvergessen das Cover: bebrillte oder gescheitelte Studenten vor meeresblauem Hintergrund. Der Inhalt: kurze Treffer, lange Schrammeleien und Coverversionen von den Beatles und den Stones. Popart eben. Danach zerfiel die Band, fand sich danach in einer neuen Besetzung wieder zusammen und veröffentlichte bis 1991 drei weitere Alben, die mit dem Bravado des Debüts nicht mehr viel gemeinsam hatten und netten Schrammelpop boten. Jetzt, nach 20 Jahren Pause, sind die Feelies wieder da. Es sind die Post-Crazy Rhythms-Feelies, die heute nicht mehr wollen, als der Welt ein paar neue Indiepop-Songs schenken. Ziemlich hübsche sind dabei: Nobody Knows und Should Be Gone lassen am Anfang die Sonne rein, Morning Comes wird schnell ein guter Freund, Later On zerfällt immer wieder und erinnert an neuseeländische Dekonstruktivisten wie The Clean oder The Chills. Die spröderen Stücke atmen den stoischen Geist von Velvet Underground oder den Modern Lovers, und man merkt schnell: Diese Platte ist so anachronistisch wie ein Röhrenbildschirm. Das ist kein Drama, zumal die Feelies heute beileibe keine Erneuerer mehr sein wollen. Dennoch: Sie hätten nach ihrem Debüt den Namen ändern sollen.
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In Between
VÖ: 24.02.2017