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    The Fiery Furnaces
    Bitter Tea

    VÖ: 28.04.2006 | Label: Rough Trade/ Sanctuary
    Text:
    7 / 12

    Das Duo bastelt wieder Collagen aus der amerikanischen Musiktradition und verzettelt sich mitunter im eigenen Anspruch, alles ganz anders zu machen.

    Was hat die letzte Platte der Fiery Furnaces genervt. “Rehearsing My Choir”, aufgenommen mit der Großmutter der Geschwister Eleanor und Matthew Friedberger, vereinte Omas Gegrummel mit dem Chaos-Pop der Enkel und war am Ende ambitionierter Quatsch. “Bitter Tea” entstand zur gleichen Zeit und ist – wie auch nicht? – erträglicher. Es ist die Platte von Eleanor Friedberger, der Alex Kapranos unlängst den schönster aller Franz-Ferdinand-Songs gewidmet hat. Sie singt fast im Alleingang und erzählt ihre Geschichten von durchsoffenen Nächten oder Familiendramen am Küchenofen mit sicherer Stimme und Sinn für schöne Melodien. Man höre “Waiting To Know You”, ein simples Liebeslied, das umrundet von quietschender Elektrik zu den schönsten Songs des Duos gehört. Es ist das sechste Stück der Platte, die ab da immer besser wird. Der Start dagegen ist viel zu clever. Man versteht zwar, dass diese Brüche und Wechsel der ersten Lieder unglaublich klug sind. Aber man geht ja auch nicht in eine Mathe-Vorlesung, nur weil dort schlaue Menschen über Zahlen reden. Viele Minuten lang entfremden sich die Fiery Furnaces von unseren Ohren, die Höhepunkte kommen später, aber geballt. “Police Sweater Blood Vow” ist so einer und klingt, als hätte Bob Dylan den Kills ein Protestlied auf den Leib geschrieben. “Benton Harbour Blues” ist gar kein Blues, sondern Northern-Soul aus dem postmodernen New York. Pioniergeist trifft auf Tradition, und das ist die Stärke der Geschwister Friedberger. Schade, dass sie sich so selten darauf konzentrieren.

    weitere Platten

    I´m Going Away

    VÖ: 21.08.2009

    Widow City

    VÖ: 12.10.2007

    Rehearsing My Choir

    VÖ: 28.10.2005

    Blueberry Boat

    VÖ: 06.09.2004

    Gallowsbird's Bark

    VÖ: 29.09.2003