The Flaming Sideburns
Keys To The Highway
Text: Maximilian Löchter
Zugegeben, das letzte Album “Sky Pilots” war nicht ihr “London Calling”. Dann schon eher das frühere Manifest “Halleluja Rock’n’Roll”. Im direkten Vergleich geht das neue Album als klarer Punktsieger aus dem Ring. Allein schon wegen “Slow Down”: Was ist das? Lou Reed zu besten “Transformer”-Zeiten? Mit 70er-Referenzen darf man hier nicht geizen: Rotz der Präpunk-Ära findet genauso seinen Platz wie Blues- und Soul-Einflüsse. Bestes Beispiel ist der viel zu frühe Rausschmeißer “Conspiracy”. Genau dann, wenn man sich zurücklehnen will, kommt das unerwartete, immer passende Gitarrensolo, das einen aus dem Sessel reißt. Bei “Rock’n’Roll Bang!” oder “Lost Generation” können die Flaming Sideburns ihre alten Trümpfe noch gekonnter ausspielen. Gefüllt wird hier nichts, es wird alles auf den Punkt gebracht und dabei bis in den letzten Moment ausgereizt. Es ist nicht selbstverständlich, das ein Album gegen Ende an Stärken zulegt. Wer aufgrund des Titels auf ein skandinavisches Gitarrenalbum der späten 90er spekuliert, wird enttäuscht sein. “Keys To The Highway” ist so viel mehr, aber dabei genau alles das, was diese Zeit hatte. Das ist Garage, Soul, Punk, Rotz, Rock. Mehr braucht niemand.
weitere Platten
Silver Flames
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