Ich bin entzückt, und ich bin zugleich enttäuscht. Wie letzteres bei einem noch relativ unbefleckten Newcomer möglich ist? Nun, nachdem mir Chris Goss, der dieses Album in seinen Monkey-Studios in Palm Springs produziert hat, schon vor fast einem Jahr beim Masters Of Reality-Interview von seiner Arbeit mit dieser Band vorgeschwärmt hatte, waren meine Erwartungen ein bißchen größer als angemessen. Das ist natürlich gemein. Unvoreingenommen betrachtet ist das neue Album der Flys nämlich mehr als in Ordnung, die fünf Jungs aus Südkalifornien legen mit viel Feeling einen guten Rocksong nach dem anderen vor. Zeitgemäße Kategorien wollten auf diesen Sound noch nie so recht passen, also reden wir mal wieder von Rock und von Roll, von dekorierenden Psychedelic-Schwaden und von subtiler Heavyness, die das Mineralwasser-Prädikat enteisent verdient. Funky Feeling à la Sly & The Family Stone haben The Flys darüber hinaus ebenfalls drauf (The Family), und irgendwie ist es wohl unvermeidlich, daß man irgendwo einen surfigen Touch entdeckt, wenn die Musiker selbst begeisterte Wellenreiter sind. Fazit: versiert und abwechslungsreich dargereicht, aber leider ohne das ganz besondere Etwas.