Hand aufs Herz: Sind die Einflüsse einer Band die “richtigen” und kann besagte Band trotzdem aufrecht auf eigenen Beinen stehen, kann doch quasi nichts mehr schief gehen. Auf The Forecast trifft dies vollkommen zu: Zehn Songs, bei denen man sich immer wieder an Bands wie The Anniversary (ohne Moog) oder Hey Mercedes (respektive Braid) erinnert fühlt, sind im Stande, ebendiese Lücke, die zwischen beiden Bands klafft, in voller Perfektion zu schließen. Dabei profitiert das Quartett aus dem kleinen Kaff Peoria, Illinois, neben ausgebufftem Gitarrenhandwerk vor allem vom gesanglichen Wechselspiel zwischen Gitarrist Dustin Addis und Bassistin Shannon Burns. Die melodischen Kaskaden, die treibenden Hetzjagden der Gitarristen verleihen The Forecast eine Dynamik, die man bei vielen Bands des Genres vergeblich sucht. “Late Night Conversations” ist ein saftiges Stück Midwestern-Emo, traditionell und doch alles andere als altbacken. Das krachige “Seating Subject To Availability” packt sofort, spuckt einen förmlich hinein ins Geschehen. Wenn im Refrain-lastigen “These Lights” gar dreistimmig gesungen wird (Gared O’Donnell und Matt Bellinger von Planes Mistaken For Stars helfen hier mit), kann man sich einer Gänsehaut schwerlich erwehren. Schwachpunkte gibt es kaum, höchstens die abschließende Akustik-Nummer “Losing Signal” oder der Saddlecreek’-typische Folkrocker “Helping Hands” besitzen Lückenfüller-Charakter.