Rock wie ein Snickers, das sich im Dreck vergnügt. Kernig. Erdig. Four Horsemen sind nah an der Unauffälligkeitsgrenze, kommen nicht in einem Song vom Weg des good old Rock ab. Doch so wie Sommersprossen ein Gesicht zum Lachen bringen, bringen kleine Punkte die Horsemen-Musik in lockere Atmosphäre, machen sie zu soliden Durchstartern, die im Ohr verweilen – gleich im ersten Song “Still Alive And Well” hörbar. Wenn studiocleaner Südstaaten-Rock nach einer unbedingten Live-Band klingt, ist gutgelauntes Grooven ohne Verrenkungen schuld (hä? – d. Red.). Dazu braucht es nicht zwingend Meisterstücke des Songwritings. Böse Zungen, die zu ebensolchen Ohren gehören, sprechen davon, statt des neu formierten Vierers ebensogut Truck Stop anhören zu können. Tja, hip sind die Horsemen auch nach vier Jahren Pause nicht, nichts für lärmliebende Ohren. Sie reiten auf keiner aktuellen Welle, wirken eher antiquiert. Eine Ballade für den abwesenden Freund, den verstorbenen Drummer, ist Grund für sechs langsame Minuten. Die 3.720 CD-Sekunden am Stück sind vielleicht zu viel Horsemen, aber nach ein paar Songs fühlt man sich tatsächlich alive and well.