The Funky Lowlives
Somewhere Else Is Here
Text: Sascha Krüger
Die gängige Meinung über die moderne Lounge- und Elektronikmusik ist wohl nicht nur im Kontext dieses Magazins: plätschernde Langeweile auf hohem Niveau, kein Biss, keine Eier, kein Wiedererkennungswert. Diese beiden Londoner zwingen zwar nicht zum Umdenken, bestätigen aber zumindest die Ausnahme der Regel: Hier ist richtig tolle Musik drin. Entdeckt einerseits von Kruder & Dorfmeister (und auf diversen Remixen, Maxis und Mix-CDs präsentiert) und dem ‘Stereo Deluxe’-Betreiber Oli Roesch andererseits, erwartet man für ihr zweites Album und bei einem solchen Hintergrund eine Menge – und wird nicht enttäuscht: Teils instrumental, teils mit ganz exquisit ausgesuchten Gastsängern versehen, schreiben The Funky Lowlives richtige Songs, die klanglich irgendwo zwischen den Kings of Convenience, Turin Brakes oder längst vergessenen Bands wie Red Snapper liegen und erst beim zweiten Hören ihren Elektronik-Background offenbaren. Dann nämlich, wenn man hinter die offensiven Pop-Elemente zu hören beginnt und bemerkt, wie viel Liebe in das Subtile, in ganz weit hinten herumwuselnde produktionelle Details gesteckt wurde. Damit wird “Somewhere Else Is Here zu einem Elektronik-Album, mit dem jeder Rockhörer mit halbwegs toleranten Ohren lässig klar kommt. Zum Beispiel, wenn es während eines Festivalfrühstücks aus dem Car-HiFi dröhnt.