Anfang der Achtziger waren The Fuzztones neben Bands wie The Cramps und Miracle Workers tonangebend im Psychedelic-Rock-Gewerbe. Das lag an wilden Liveshows und ihrem fantastischen Album “Lysergic Emanations”, auf dem die Fuzztones spätere Klassiker wie “Bad News Travels Fast” oder “She’s Wicked” präsentierten. Ihre größten Hits stammten zwar meist von anderen Interpreten (The Sonics wurden mit “Cinderella”, “Psycho” oder “The Witch” bevorzugt gecovert), aber in Sachen Style machte den mittlerweile in Los Angeles residierenden New Yorkern niemand etwas vor. Schwarze Matten, Paisley-Outfits mit Knochenkettchen sowie ihre Vox-Phantom-Gitarren machten die Band unverwechselbar. Drogenprobleme, Besetzungswechsel und kommerzielle Desaster bereiteten der Band Anfang der Neunziger ein jähes Ende, doch seit ein paar Jahren hat Mastermind Rudi Protrudi die Fuzztones mit Gründungsmitglied Deb O’Nair wieder belebt, eine erstaunlich inspirierte und mitreißende Tour wurde bereits absolviert. Auch das neue Album ist alles andere als eine Alterselegie, Protrudi weiß noch genau, wie man wabernden Sixties-Sound erzeugt, der beim Hörer für Gänsehaut sorgt. Bei den Eigenkompositionen mischen sich Licht und Schatten, “This Sinister Urge” und “Halluzination Generation” klingen nach müdem Doors-Abklatsch, “Get Naked” (mit Seeds-Weirdo Sky Saxon als Gastvokalist) oder “Johnson In A Headlock” dagegen sind trocken rockende Glanznummern. Und da von den famosen Covers wie dem getragenen “A Wristwatch Band” (Boss Tweeds), “Black Lightning Light” (Shy Guys) oder der gemächlich ausufernden Zehn-Minuten-Nummer “What Ever Happened To Baby Jesus?” (Lincoln Street Exit) eh kaum jemand die Originale kennt, lohnt sich das Anchecken allemal.
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Preaching To The Perverted
VÖ: 04.02.2011